Das 1. Kapitel

So, bald ist es soweit und der nächste Roman geht online. Daher hier schon mal das erste Kapitel von Berret Geschichte "Lampenfieber":

 

 

Manche Leute hatten einfach keinen Respekt vor Mode! Genervt warf Berret einen Blick auf den Haufen lieblos hingeworfener Kleidungsstücke. Die Frau hatte im ersten Moment wie eine Dame von Welt gewirkt. Doch als sie sich in dem teueren Mantel vor dem Spiegel gedreht hatte, war Berret aufgefallen, wie kritisch sich die Kundin von oben bis unten in Augenschein nahm. Die Unzufriedenheit hatte sich verstärkt, als die Frau weitere Kleidungsstücke in den verschiedensten Farben und Stilen anprobiert hatte. Das Problem war für Berret offensichtlich: Es steckte unter den Schichten teurer Stoffe. Berret tat ihr Bestes, um der Kundin wie eine Freundin mit Rat zur Seite zu stehen, doch ihre Vorschläge wurden kühl zurückgewiesen. Manchen Leuten war nicht zu helfen. Hoffentlich ging das heute nicht so weiter.

Berret hob den Berg an Kleidungsstücken auf. Sie musste alles wieder an ihren Platz bringen. Bei den Oberteilen war das schnell erledigt, aber Schuhe und Gürtel hatte sie aus einer anderen Abteilung geholt, die würde sie zurücktragen. Natürlich konnte sie die auch auf den großen Kleiderständer mit Rollen hängen, der ganz hinten bei den Umkleiden stand, und abends von einem Auszubildenden oder einer Praktikantin abgeräumt wurde. Aber sie war der Meinung, wann immer sie aus anderen Abteilungen Sachen entführte, sollte sie die schnellstmöglich wieder zurückbringen. Es war ärgerlich, wenn eine Kundin einen Rock gerne eine Größe kleiner anprobiert hätte und der verschwunden war, obwohl der Computer behauptete, dass er vorrätig sein müsste.

Außerdem kam man so ein wenig im Haus herum und hatte Bewegung. Besser als den ganzen Arbeitstag stur in der Damenabteilung zu verbringen.

Schon auf der Rolltreppe hörte sie die leicht hysterische Stimme von Paulsen. Henry Paulsen war der Herrscher über die Herrenabteilung. Der stets wie aus einem Herrenmagazin entsprungen gekleidete Paulsen war sicher, dass Stil ihm zusammen mit der Homosexualität in die Wiege gelegt wurde. Nach der Schule hatte er eine Lehre zum Herrenschneider absolviert und dabei ein Auge für den akkuraten Sitz und die makellose Passform eines Anzugs entwickelt. Wer bei Paulsen einen Smoking kaufte, der konnte sicher sein, dass er darin eine gute Figur abgeben würde. Leider wollten sich nicht alle Kunden auf seine Expertise und seinen exzentrischen Geschmack einlassen und das führte bei Paulsen regelmäßig zu Schnappatmung. Anscheinend war es gerade so weit.

»Das Jackett betont Ihre Schultern und verschmälert die Taille, das sitzt tadellos«, beteuerte Henry.

»Ich brauche aber etwas, das nach dem 19. Jahrhundert aussieht«, beharrte eine volltönende, modulierte Stimme.

»Damals gab es keine Kleidung von der Stange, man ging zum Herrenschneider. Und dieser Anzug sitzt bei Ihnen, als ob er maßgeschneidert wurde.«

»Ich brauche trotzdem etwas Traditionelles. Hören Sie mir jetzt zu und helfen Sie mir, oder soll ich einen anderen Laden suchen?«

Berret grinste, als sie die Rolltreppe verließ. Wenn jemand das Modehaus als ›Laden‹ bezeichnete, war das für Henry eine Majestätsbeleidigung. Das Spektakel konnte sie sich nicht entgehen lassen.

Der Mann, der in Henry wohl nicht den geborenen Stylingberater sah, stand unzufrieden vor dem Spiegel. Er war ungefähr fünfzig und hielt sich auffällig gerade. Die Figur war eher durchschnittlich, doch seine Haltung in Verbindung mit dem scharfgeschnittenen Anzug strahlte Präsenz aus. Er trug sein graues Haar kurz und nach hinten gekämmt. Der Spitzbart verlieh ihm einen altmodischen Touch.

Neben dem Regal mit Herrenhemden standen Rieke, Petra und Fabienne. Rieke hatte ihr Handy gezogen, Petra winkte Berret auffordernd zu.

Von ihren Kolleginnen konnte Henry also keine Unterstützung erwarten. Berret legte kurzentschlossen die Gürtel in ein Regal und schlenderte wie zufällig zu Henry und dem Kunden hinüber.

»Ah, Berret, gut dass du da bist. Der Anzug ist wie für den Herrn gemacht, findest du nicht?«

»Sitzt wirklich perfekt! Damit können Sie nichts falsch machen«, versicherte Berret dem Kunden, der sie aus zugekniffenen Augen argwöhnisch betrachtete. »Es sei denn, Sie suchen etwas völlig anderes«, schob sie hinterher, da sie die eingeschränkte Herangehensweise ihres Kollegen zur Genüge kannte.

Sie sah, wie sich die Augenbrauen in dem ausdrucksstarken Gesicht entspannten. Wie konnte man die eigentlich so zusammenziehen, hatte er das vorm Spiegel geübt? »Ich brauche den Look eines Gentlemans im 19. Jahrhundert. Englischer Landadel und Reiter«, erklärte er.

Paulsen schnaubte leise. »Vielleicht eher ein Fall für den Kostümverleih?«

»Der hat zu«, entgegnete der Kunde knapp und fixierte nur Berret. »Und ich brauche ihn sofort!«

Ob sie sich jetzt mit der Erklärung, für die Herrenabteilung sei sie nicht zuständig, aus der Affäre ziehen konnte? Ihr Bedarf an schwierigen Kunden war für heute gedeckt, dabei war es noch nicht einmal Mittag.

»Was wäre Ihr Vorschlag?«, fragte der Mann sanft nach.

Wenn sie nach Modeideen gefragt wurde, war sie nie um eine Antwort verlegen. »Auf jeden Fall nicht so ein glatter Stoff, das wirkt zu modern. Und schwarz halte ich auch für unglücklich. Henry, haben wir nicht Tweedjacketts hereinbekommen?«

»Ja, aber der Herr bestand auf einem Anzug. Hosen gibt es dafür nicht.«

»Tweed wäre eine Option. Klingt nach England.«

Berret wandte sich an Henry. Sie hasste es, wenn sie ihn herumkommandieren musste. »Hol das Jackett. Und Hosen, die dazu passen.« Henry verschwand augenscheinlich erleichtert zwischen den Garderobenstangen.

»Wofür brauchen Sie den Anzug?«, fragte Berret und musterte den Mann. Er trug eine schwarze Jeans und ein kariertes Hemd. Dazu Sneakers. Absolut zeitgemäß. Kein Wunder, dass Henry auf die falsche Fährte gelockt worden war.

»Ich stehe heute Abend auf der Bühne. Irgendwie ist mein Kostümkoffer auf dem Weg verloren gegangen. Ich benötige ganz schnell Ersatz. ›Ein idealer Gatte‹ von ›Oscar Wilde‹, kennen Sie das Stück?«, fragte er hoffnungsfroh.

»Leider nicht. Da müssen Sie mir auf die Sprünge helfen. Was spielen Sie?«

»Einen naiven Dandy ohne Rückgrat. Jemanden, der seine Zeit mit Freizeitvergnügungen vertändelt und vom Arbeiten nichts hält.«

»Daher die Idee mit dem Reiter. Jagd! Ich verstehe!« Berret begutachtete die Sachen, die Henry ihr hinhielt. Sie zog ein meliertes Jackett und eine senffarbene Hose hervor. »Probieren wir es damit. Das Beinkleid müsste einer typischen Reiterhose nahekommen, wenn wir es an der Wade enger nähen.«

Der Herr nahm ihr ohne Kommentar die Kleidungsstücke aus der Hand und verschwand in der Umkleidekabine.

»Aber die Änderungsschneiderei hat heute zu«, flüsterte ihr Henry in Ohr.

»Darum kümmern wir uns später«, entgegnete Berret leise.

»Die Hose ist zu weit, die bräuchte ich eine Größe kleiner«, kam es aus der Kabine.

»Sofort«, sagte Henry und lief mit gewohnt übermotivierten Schritten davon. Sekunden später brachte er das Gewünschte.

»Was halten Sie von dem Jackett?« Der Vorhang wurde ruckartig zurückgezogen und Berret stand dem Mann direkt gegenüber. Sie konnte sein herbes After Shave riechen. Er hatte eine verwirrende Präsenz und Berret trat einen Schritt zurück.

»Ich finde es gar nicht schlecht«, gab der Kunde zu, während er sich vor dem Spiegel drehte und wendete. »Aber die Farbe der Hose passt nicht. Das ist zu grell, zu auffällig. Gibt es die heller?«

Berret sah aus den Augenwinkeln, wie Henry neben ihr beinahe unmerklich die Augen verdrehte. Das konnte jeder altgediente Verkäufer, irgendwie musste man seinen Frust abbauen, ohne den Kunden zu verärgern. Berret verstand ihn. Warum probierte man eine Hose in verschiedenen Größen, wenn einem die Farbe nicht gefiel?

»Die Hose gibt es auch in Schwarz, Dunkelblau und Anthrazit«, antwortete ihr Kollege liebenswürdig.

Mit einem Seufzer verzog sich der Kunde wieder in die Kabine. »Dann brauche ich eine andere! Irgendetwas in Beige oder hellbraun, was sich mit dem Jackett verträgt. Es sollte schon zusammenpassen.«

»Ich suche Ihnen etwas Entsprechendes«, versprach Henry. Er wendete sich Berret zu und sie konnte von seinen Lippen ablesen, dass er ein ›Sie arrogantes Arschloch‹ lautlos anfügte.

Berret warf einen prüfenden Blick durch die Männerabteilung. Ihre Kolleginnen, die vorhin tuschelnd hinter den Regalen gestanden hatten, bedienten die anwesenden Herren. Sie sah Rieke und Fabienne im Kundengespräch. Von Petra war nichts zu sehen, hoffentlich war sie oben in der Damenabteilung.

»Was dauert hier so lange?«, kam es aus der Kabine.

Berret vertrat die Meinung, dass diese Nörgelei keine Antwort verdiente.

In diesem Moment wurde der Vorhang zur Seite gezogen. »Ich habe Sie etwas gefragt«, sagte der Mann und stand direkt vor ihr.

Bekleidet war er nur mit Hemd und Unterhose. Die Beine waren nur mäßig behaart. Berret konnte den Blick nicht von den Wadenmuskeln und den nackten Füßen abwenden. Von der Taille abwärts war dieser Mann perfekt, gepflegt und sehr männlich. »Entschuldigung, ich war kurz weg. Hatten Sie eine Frage?«, stammelte sie.

Erleichtert sah sie, dass Henry herbeieilte, auf dem Arm eine große Auswahl an Hosen in verschiedenen Braun- und Beigetönen. »Ich bin sicher, hier ist das Richtige dabei.«

»Die ist zu hell. Die hier glänzt zu stark. Die hier probiere ich und die dürfen Sie mir auch mitgeben.« Er verschwand ohne ein Wort des Dankes wieder in der Kabine.

Das würde nicht leicht werden. Zwei Hosen waren eine dürftige Auswahl. Zu allem Überfluss kam Dr. Kleber, der Geschäftsführer, auf sie zu. Berret nahm die Schultern zurück und richtete sich auf.

»Frau Krahmer, haben Sie einen Moment für mich?«, fragte er mit diesem leicht nasalen Klang, den Berret in den letzten Jahren zu hassen gelernt hatte.

»Ich bin gerade in einem Beratungsgespräch«, antwortete Berret und nickte zur Umkleidekabine hin. Hoffentlich erhielt sie in Hörweite der Kundschaft keinen Vortrag, dass die Herrenabteilung nicht ihr Betätigungsfeld sei und sie hier ihre Kompetenzen überschritt.

»Ich weiß!«, antwortete Dr. Kleber und berührte sie am Ellenbogen. »Zwei Minuten!« Dann entfernte er sich ein paar Schritte.

Berret wollte eine weitere Berührung auf jeden Fall vermeiden und folgte ihm. Vor einem Glaskasten, in dem Krawatten in sämtlichen erdenklichen Farben wie ein Regenbogen ausgestellt waren, blieb er stehen. »Frau Krahmer, dieser Kunde muss unter allen Umständen zufriedengestellt werden. Ich erwarte, dass er in den höchsten Tönen von unserem Haus spricht.«

War das ein Test? Vor einer Woche hatte Berret einer älteren Dame ein hellgelbes Kostüm verkauft, das ihre fragile Figur und die weichen Farben ihres Teints wundervoll zu Geltung brachte. Nach anfänglichem Zögern hatte die Lady sich im Spiegel angestrahlt. Berret war sicher, dass sie genau das Richtige gefunden hatte. Doch der Ehemann war wohl nicht so angetan vom Imagewandel seiner Frau. Er hatte die Rücknahme des Kostüms gefordert und wollte sich nicht mit einem Gutschein zufriedengeben. So hatte Dr. Kleber von der Sache erfahren und Berret ermahnt, Kunden lieber das Althergebrachte zu empfehlen. Sie wäre Verkäuferin und keine Stylingberaterin. Es sah ihrem Chef ähnlich, jetzt zu testen, ob sie sich an seine Weisung hielt.

Berret wählte ihre Worte mit Bedacht. »Das ist ein schwieriger Fall. Im Grunde haben wir nicht da, was er bräuchte.«

Dr. Kleber gab ein entrüstetes Schnauben von sich. »Wir haben den ganzen Laden voller Zeug! Es ist mir völlig egal, wie Sie das anstellen. Benutzen Sie Ihre Kreativität mal für etwas Sinnvolles. Ich verlasse mich auf Sie!«

Berret sah ihm verwundert hinterher. Er hatte sie stehen gelassen. Sie hatte sich auf einen Anschiss vorbereitet, aber das klang eher nach einem Freibrief.

»Können Sie sich das bitte mal anschauen?« Die Stimme des Herrn kam völlig klar bei ihr an. Seltsam, sie stand doch ein ganzes Stück entfernt, und der Mann musste nicht einmal schreien oder rufen, um sich bemerkbar zu machen.

»Ich bin sofort da«, erwiderte Berret und eilte zur Umkleide.

»Die hier finde ich gut, aber man müsste den Bund enger machen.«

Staunend sah Berret, wie der Kunde im Rücken den Hosenbund zusammenkniff. Normalerweise fehlte Männern in dieser Hinsicht jedes Vorstellungsvermögen.

»Und sie müsste natürlich an den Waden anliegen, dafür fällt die Weite um die Oberschenkel schön, der Stoff hat genug Stand. Mir gefallen die Falten am Bund. Was halten Sie davon? Kann ich so einen Reiter darstellen?«

Berret umkreiste den Kunden und inspizierte den Sitz der Hose länger als nötig. Der Typ hatte tatsächlich Ahnung. »Ich verstehe, was Sie wollen. Machbar ist das, man muss nur die Seitennähte entsprechend einhalten. Aber ob Sie heute noch einen Änderungsschneider finden, der das versteht und sofort erledigt?«

»Helfen Sie mir!« Der Mann trat auf Berret zu und sah ihr eindringlich ins Gesicht. Er hatte ausdrucksvolle graue Augen.

»Ich werde mich sofort ans Telefon hängen«, versprach Berret.

Zwei Hände legten sich auf Berrets Schultern. Sie sah in dieses faszinierende Gesicht, das plötzlich so viel Vertrauen ausdrückte. »Gibt es einen anderen Weg? Können Sie das machen?«

»Ich bin keine Schneiderin«, antwortete Berret. »Mein Kollege dagegen ist gelernter Herrenschneider. Wenn Sie ihn fragen?«

»Den Hampelmann ohne Phantasie? Auf gar keinen Fall.«

Das klang nicht, als ob es ihr gelingen würde, diesen Kunden restlos zufriedenzustellen. ›Es ist mir egal, wie Sie das anstellen‹, hatte Dr. Kleber gesagt. »Ich kann nähen«, erklärte Berret leise. »Meine Fähigkeiten überzeugen zwar keinen Herrenschneider, aber dafür kann ich improvisieren.«

»Bitte, bitte tun Sie das für mich!«

»Dann ziehen Sie sich wieder an. Ich spreche kurz mit meinem Vorgesetzten und überlege, wie wir das am besten machen.«

»Ich tue, was immer Sie wollen!« Dieser Mann hatte ein verdammt einnehmendes Lächeln.

»Dann treffen wir uns gleich an der Kasse!« Wenn der Rubel rollte, war Dr. Kleber sicher schon zu zwei Dritteln zufriedengestellt.

»Wie heißen Sie? Nur für den Fall, dass mich jemand fragt, auf wen ich warte.«

»Berret Krahmer. Und Sie?«

»Wolf. Dann bis gleich!«

Berret sah ihm nach, wie er wieder in der Umkleidekabine verschwand. Sollte sie ihn duzen? Kopfschüttelnd machte sie sich auf den Weg zu Dr. Klebers Büro. Ihr Chef hatte keinerlei Einwände, als sie ihm erklärte, dass sie die Hose des Kunden sofort in ihrer Privatwohnung ändern würde, da sie nur dort die benötigten Materialien hatte.

»Tun Sie, was immer nötig ist. Ich regle Ihren Ausfall. Holen Sie Ihre Sachen und verschwinden Sie. Besorgen Sie uns gute Presse«, erwiderte er und wedelte ungeduldig mit der Hand.

Es war ein eindeutiger Hinweis, dass er ihr nichts weiter zu sagen hatte und sie zu gehen hatte. Berret hatte das mulmige Gefühl, dass ihr irgendetwas entgangen war, konnte diese Ahnung aber nicht genauer identifizieren. Sie holte ihre Handtasche und ihre Winterjacke aus ihrem Spind und ging unentschlossen ins Erdgeschoss zur Hauptkasse. Sie hatte wirklich Lust auf diese Aufgabe. Die Gelegenheit, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und dass sogar mit dem Einverständnis ihres Vorgesetzten, war verlockend. Aber einen völlig Unbekannten in ihre Wohnung einladen? Und derjenige konnte sich irritierend schnell von einem Arschloch in einen liebenswürdigen Gentleman verwandeln. Jetzt arbeitete sie schon so lange als Verkäuferin, aber einer vergleichbaren Herausforderung hatte sie noch nie gegenübergestanden.

Vielleicht machte sie sich unnötig Sorgen und der Unbekannte war verschwunden. Wahrscheinlich ohne etwas zu kaufen, leider kam das immer öfter vor. Manche Leute holten sich einen Egoschub, in dem sie sich in Geschäften als wohlhabende Kunden ausgaben und das Personal scheuchten. Berret konnte es in Ansätzen nachvollziehen, sie hatte schon Kleider anprobiert, die viel zu teuer für sie waren, nur wegen des Gefühls, von Luxus umgeben zu sein. Und um einen genauen Blick auf die Machart zu werfen. Aber sie war immer freundlich geblieben.

Der Kunde stand neben der Kasse, eine dicke Tüte in der Hand und lächelte ihr entgegen. Er hatte einen dunklen Mantel übergezogen und eine Schiebermütze auf dem Kopf. »Also, ich wär' soweit. Wohin jetzt?«

»Ich brauche meine Nähmaschine, deswegen müssen wir zu mir in die Wohnung. Das ist in der Nähe, am Plärrer. Wir können da hinlaufen, das sind keine fünfzehn Minuten. Oder wir fahren mit der U-Bahn«, antwortete Berret.

»Ich bin für einen Spaziergang. Aber bitte nicht durch die Fußgängerzone. Gibt es einen anderen Weg?«

»Ich laufe immer an der Burgmauer entlang, da ist man mitten in der Stadt ein wenig im Grünen.«

»Gut, dann folge ich dir unauffällig!«

Erstaunt blickte Berret ihn an, diesen schnellen Wechsel zum ›Du‹ hatte sie nicht erwartet. Andererseits hatte er sich schlicht als ›Wolf‹ vorgestellt. Sie wurde nicht schlau aus diesem Mann, der nun trotz des bedeckten Himmels eine dunkle Sonnenbrille aufsetzte und die Schiebermütze tiefer in die Stirn zog. Dabei kam ihr eine Idee.

»So eine Mütze habe ich mir kürzlich genäht. Von dem Lederimitat ist noch etwas übrig. Vielleicht könnte man damit die Innenseiten der Hose belegen, dann sieht es authentischer aus.«

»Und die Jackettärmel am Ellenbogen verzieren. Das war früher gang und gäbe, da wo die Nähte am meisten strapaziert wurden, verstärkte man vorsorglich. Das ergibt außerdem eine Verbindung zwischen Jackett und Hose, dann wirkt das nicht wie eine Kombination von Einzelteilen.«

»Unter einem Dandy stelle ich mir etwas anderes vor«, gab Berret zu bedenken. »Eher helle Anzüge, gemusterte Krawatten, aufwändige Details.«

»Ich will keine Kopie von Gatsby sein. Aber es stimmt schon, in dem Koffer, der verschwunden ist, waren Dreiteiler aus edlen Stoffen. Jetzt müssen wir eben improvisieren und dann bin ich der Dandy, der gerade von der Jagd kommt. Das kann ich entsprechend darstellen. Und meine Hemden, Tücher, Schuhe und die ganzen Accessoires sind ja da! Ich bin sicher, wir schaffen das, ich habe ein gutes Gefühl mit dir im Team.«

»Ich fühle mich ein wenig überfahren. Der Tag war anders geplant«, gab Berret zu.

»So ist das Leben. Voller Improvisation und neuer Entdeckungen. Der Weg hier ist übrigens wunderschön.«

Berret sah die massive Sandsteinmauer an, an der sie seit Jahren zweimal täglich vorbeilief. Der ehemalige Burggraben war im Sommer, wenn alles blühte und die Bäume in vollem Laub standen, traumhaft. Doch die nun vorherrschenden winterlichen Grau- und Brauntöne waren auf ihre Art genauso attraktiv. Schade, dass sie das eigentlich gar nicht mehr wahrnahm. »Das ist mein Arbeitsweg.«

»Es wäre eine tolle Kulisse für ein Theaterstück.«

»Im Sommer gibt es ein Ritterfest. Das ist immer ein Riesenauflauf. Und ein Bierfest findet statt. Man müsste bei der Stadt anfragen, ob man hier etwas aufführen darf«, erklärte Berret. Anscheinend hatte sie es mit einem ambitionierten Laienschauspieler zu tun. Berret hatte sich nie für das Theater begeistert. Eingestaubte Stücke und Zuschauer im Pelzmantel, das waren die Eindrücke, die sie vor über zwanzig Jahren bei den wenigen Besuchen im hiesigen Schauspielhaus gewonnen hatte.

»Wie ist die Akustik?«

»Keine Ahnung! Beim Ritterfest ist es laut!«

»Auf der einen Seite die massive Steinmauer, die alles zurückwirft, auf der anderen Seite Bäume, die jeden Ton schlucken, das ist eine Herausforderung für jeden Tonmeister.«

Berret warf ihm einen Seitenblick zu, um zu überprüfen, ob es sich hier um Konversation hielt oder sie einen Lehrvortrag bekam. Leider konnte sie wegen der Sonnenbrille und der Mütze seinen Gesichtsausdruck nicht abschätzen. »Möglich,« sagte sie unbestimmt. »Wir müssen hier die Unterführung nehmen.«

»Wie wohnst du so?«, fragte Wolf.

»Altbau. Hohe Decken. Große Zimmer. Eigentlich ein Traum, ich brauche Platz. Wenn nur die Heizungskosten im Winter nicht wären.«

»Das meinte ich nicht. Mann, Kinder, Katzen?«

Berret schnaubte. »Alleine. Und du wirst in fünf Minuten wissen, wieso!«

»Klingt interessant. Warum sind wir eigentlich in die U-Bahn-Unterführung gegangen?«

Schon das Gespräch über die Burgmauer hatte Berret verraten, dass Wolf kein Einheimischer war. »Über uns ist der Plärrer, das ist der Hauptverkehrsknotenpunkt von Nürnberg. Meine Wohnung ist auf der anderen Seite. Man kann versuchen, da über die Ampeln zu gehen, aber so geht's schneller.« Sie deutete auf einen Treppenaufgang. »Da müssen wir hoch.«

»Okay, jetzt habe ich die Orientierung verloren«, gab Wolf zu, als sie wieder auf der Straße standen. »Hier sieht es völlig anders aus.«

»Ich gebe zu, auf den ersten Blick ist es hier nicht besonders wohnlich. Aber es ist verkehrstechnisch gut angebunden und die Mieten sind günstig. Und solange man erstklassige Isolierfenster hat, merkt man in der Wohnung nichts vom Verkehrslärm.«

Sie standen vor dem Mietshaus, in dem Berret im vierten Stock vor sechs Jahren eine über hundert Quadratmeter große Wohnung bezogen hatte. Damals hatte sie die riesigen leeren Räume als puren Luxus empfunden, doch mit den Jahren hatte sich viel angesammelt und nun fühlte sie sich fast beengt. Berret seufzte. Sie war kein Messi, aber auf Außenstehende konnte es so wirken. Ihre Freundinnen liebten den leicht chaotischen Charme ihrer Wohnung und beteuerten stets, wie wohl sie sich hier fühlten. Wenn Berret Männerbesuch hatte, sah der nur die Toilette und das Schlafzimmer. Beides befand sich neben dem Eingang. Doch jetzt musste sie an ihre Nähmaschine und es ließ sich nicht vermeiden, Wolf direkt ins Auge ihres Kreativitäts-Hurrikans zu führen.

Sie deutete zum Treppenhaus. »Ich wohne im vierten Stock. Es gibt einen Aufzug, aber den benutze ich nur ungern. Er stockt oft und ab und zu bleibt er stecken.«

»Das schaffe ich!«

Viel zu früh waren sie oben vor Berrets Tür. Sie steckte den Haustürschlüssel ins Schloss und drehte sich um. Wolf hatte die Sonnenbrille abgenommen und sie konnte sein Gesicht sehen. »Ich wohne etwas ungewöhnlich. Aber wenn die Hose heute noch geändert werden soll, musst du darüber hinwegsehen.«

Berret betrat ihre Wohnung. Wolf folgte ihr stumm. Leider waren die meisten ihrer Zimmer Durchgangszimmer, daher hatte Wolf einen guten Blick auf ihr Wohnzimmer und den Raum, in dem sie all ihre Kleidungsstücke aufbewahrte. Sie liebte die Garderobenstangen, die offenen Regale und die verglasten Vitrinen, in denen sie Modeschmuck ausstellte. Berret konnte nicht verstehen, wie man sich anziehen sollte, solange Kleidung hinter Schranktüren versteckt war. Wenn sie alles im Blick hatte, kamen ihr die besten Kombinationsideen. Diejenigen, die auf der Straße nicht tragbar waren, trugen die alten Schaufensterpuppen, die sie der Jahreszeit entsprechend einkleidete.

»Das ist unglaublich«, sagte Wolf und ließ seine Hand über einen bestickten Umhang gleiten. »Trägst du das alles?«

»Nicht alles,« gab Berret zu. »Beruflich gibt es einen Farbkodex. Schwarz und weiß. Aber privat mag ich es unkonventionell. Und ich style gerne meine Freundinnen um.«

»Und das hier?« Wolf holte einen Bügel von der Garobenstange. Daran hing das Patchworkkleid, das Berret erst vor kurzem fertiggestellt hatte.

Dieses Kleid war nach einer weitreichenden Entscheidung entstanden und Berret wollte sich das nicht kleinreden lassen. »Das trage ich! Ich mag Kleidung mit Symbolkraft. Und davon hat es reichlich!«

Wolf nickte bedächtig. »Ist das der Versuch, jede Stylingregel zu umgehen?«

Zugegeben, es war ein sonderbares Gemisch aus Mustern und Farben. Warum fasste er ungefragt ihre Sachen an? »Ich habe bei Verabredungen Kleider getragen, um Männern zu gefallen. Angepasste, für meinen Geschmack zu brave Klamotten. Als ich beschlossen habe, dass ich die Suche nach Mister Right aufgebe und nicht mehr date, habe ich aus all den Kleidern diese Tunika geschneidert.«

»Schöne Idee, vielleicht ein bisschen nihilistisch«, bemerkte Wolf und schob sorgfältig zwei Bügel zur Seite, um die No-More-Dates-Tunika wieder genau an ihren Platz zu hängen. Er richtete sogar die Ärmel akkurat.

Vielleicht war es doch nicht so schlimm, dass dieser Mann sich ungehindert in ihrer Wohnung bewegen würde, während sie an der Nähmaschine saß.

»Wir sollten uns um die Hose kümmern. Zieh sie mal an!«

Er blickte sich suchend um. »Kann ich dafür etwas Abgeschiedenheit haben?«

Berret grinste in sich hinein. Da ihm seine Nacktheit unangenehm war, fühlte sie sich wegen des herrschenden Chaos nicht mehr so verletzbar. »Ich bin Verkäuferin. Ich habe schon tausende Hosen abgesteckt. Mach endlich, ich habe nicht ewig Zeit.«

Brummelnd legte Wolf sorgfältig seinen Mantel einer der Schaufensterpuppen um und schlüpfte aus den Sneakern und der Jeans. Kurz darauf stand er unbeweglich in der beigen Hose vor ihr und hielt still, während Berret mit Stecknadeln die Weite ab den Knien und am Bund absteckte.

»Fertig! Zieh sie aus! Aber pass auf die Nadeln auf.«

Sie nahm die Hose entgegen und setzte sich damit an ihre Nähmaschine. Sorgsam überprüfte sie, dass beide Seiten gleich abgesteckt waren. Vorsichtig steckte sie eine Nadel nach der anderen auf die Innenseite der Hosenbeine um. Dann wendete sie die Hose. Ein farblich passendes Garn war vom letzten Projekt noch eingefädelt. Berret legte den Stoff unter das Füßchen und betätigte den Fußanlasser. Konzentriert und vorsichtig steppte sie über die Stecknadeln.

»Tadaa!« Wolf erschien in der Tür. Er hatte ihr rotes Spagettiträgerkleid übergezogen und schwang sich geübt eine schwarze Federboa um die Schultern. Zwischen den Lippen klemmte ein Bleistift. Berret kicherte wie ein Schulmädchen, als Wolf todernst die ersten Zeilen von »Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt« mehr krächzte, als sang.

»Marlene Dittrich wäre vor Scham gestorben«, lachte sie.

»Kein Kunstverstand!« Einen Moment sah Wolf aus, als ob er beleidigt wäre, doch dann glitt ein Grinsen über sein Gesicht. »Wahrscheinlich nur das falsche Kostüm.«

»Oder das falsche Geschlecht für die Rolle?«, gab Berret zu bedenken, die sich nur schwer wieder beruhigte.

»Die Rolle folgt dem Kostüm«, erwiderte Wolf ernsthaft. »Ich geh' was anderes suchen.«

»Mach das! Ich bin hier gleich fertig. Willst du die Beininnenseiten noch mit Kunstleder verstärkt haben?« Sie bemerkte zufrieden, dass Wolf sehr sorgfältig die Federboa wieder über einen Bilderrahmen drapierte und stellte verwundert fest, dass ihr die Anwesenheit eines Mannes, der ungeniert in ihren Sachen stöberte, gefiel.

»Ich fände das passend für den Reiterlook, den ich im Kopf habe. Kann ich den Stoff mal sehen?«

»Siehst du die Schiebermütze auf Benni, der männlichen Schaufensterpuppe? Die ist aus dem Lederimitat!«

Wolf verbeugte sich vor Benni, was Berret ein glockenhelles Kichern entlockte, bevor er die hellbraune Kappe an sich nahm. »Die gefällt mir gut.«

»Dann suche ich das raus.« Berret verschwand im Schrank zwischen ihren Stoffresten.

»Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise«, schmetterte Wolf mit tiefer Stimme. Er trug sein kariertes Hemd über der Hose und hatte die Jeans bis über die Waden hochgekrempelt. In der Hand hielt er, wie ein erfolgreicher Angler, einen der Dekofische, die Berret auf dem Fensterbrett ausgestellt hatte. Auf dem Kopf trug er die Kappe.

»Viel besser«, gab Berret zu und bewunderte seine Wandlungsfähigkeit. »Zieh mal die Hose an, damit ich die Platzierung der Lederverstärkung markieren kann.«

Ungeniert sah sie zu, wie Wolf ohne große Gesten seine Jeans von der Hüfte schob und in die Hose schlüpfte, die Berret ihm entgegenhielt. Leider verdeckte das Hemd die entscheidenden Körperteile. »Hast du einen Spiegel?«

»Im Wohnzimmer«, sagte Berret und stand auf, um ihm mit einem Schächtelchen Stecknadeln zu folgen.

»Wer hat seinen Spiegel im Wohnzimmer?«, fragte Wolf kopfschüttelnd und ging schnurstracks auf das riesige Ungetüm mit dem verschnörkelten Holzrahmen zu.

»Freitags kommen meine Freundinnen. Bevor wir ausgehen, stylen wir uns hier. Das ist immer ein Riesenspaß und deswegen steht der Spiegel hier.«

»Freitags – also heute?«, fragte Wolf.

»Da heute Freitag ist - ja!«, antwortete Berret spitz.

»Kannst du das verschieben?«

»Warum sollte ich?«

»Damit du dir diesen Anzug live auf der Bühne ansehen kannst.«

»Das klappt nicht!«

»Und wenn ich sehr darum bitte? Wenn ich bettle?«

Berret zögerte. Sie genoss seine Gesellschaft, schon lange hatte sie nicht mehr so unbekümmert gelacht. »Das ist heute ein wichtiges Treffen. Außerdem ist Theater nicht wirklich meine Welt«, gab sie zu.

»Das ist mir schon aufgefallen«, brummte Wolf.

»Also, wie willst du das jetzt haben? Wir könnten die Innenseiten der Oberschenkel mit dem Kunstleder verstärken und die Ellenbogen auch. Wobei ich denke, dass man lieber den Kragen des Jacketts belegen sollte, dann sieht das Outfit von vorne aus wie aus einem Guss.«

»Das klingt gut! Aber wie willst du das aufnähen?«

»Ich komme da mit meiner Maschine nicht hin, ohne den ganzen Anzug auseinanderzunehmen«, räumte Berret ein. »Ich bin ein großer Anhänger von Textilkleber. Das grenzt an Pfusch, aber unter diesen Voraussetzungen ist das meine einzige Möglichkeit. Wie gesagt, ich bin keine gelernte Schneiderin.«

»Der Zweck heiligt die Mittel. Solange das einen Abend übersteht, bin ich einverstanden.«

»Das Zeug hält bombenfest, besser als jede Naht«, versprach Berret. »Ich verbrauche mindestens eine Tube pro Monat.«

Gewissenhaft platzierte sie ein Maßband um Wolfs Oberschenkel und legte die gewünschten Dimensionen fest. Dann übertrug sie die Maße mit Schneiderkreide auf das Stück Kunstleder, das übrig geblieben war, als sie die Schiebermütze genäht hatte. Und es war genug Stoff, um zusätzlich den Kragen des Jacketts zu belegen, sie musste nur einmal anstückeln. Zufrieden bestrich sie die Rückseiten des Leders dünn mit Textilklebstoff und legte sie auf die inzwischen am Boden ausgebreitete Hose. Nur noch drücken, bis der Kleber anzog – fertig. Auch der Kragen war schnell verziert und mit Bedauern stellte Berret fest, dass es nichts mehr zu tun gab. Sie hatte dieses Projekt sehr genossen. Aber nun rückte der Abschied näher. Wolf war wieder angezogen und verstaute sein neues Bühnenoutfit sorgfältig in der Tüte.

»Ich kann dich wirklich nicht überreden, heute Abend ins Schauspielhaus zu kommen?«, fragte er, als er an der Wohnungstür stand.

Berret schüttelte den Kopf. »Es geht nicht. Aber falls du mal wieder ein Problem hast, darfst du dich jederzeit an mich wenden.«

»Würdest du mir die Schiebermütze leihen? Sie vervollständigt den Anzug und ich würde sie gerne heute Abend tragen.«

»Klar. Einen Moment, ich hole sie.« Wolf hatte die Mütze leicht schief auf Bennis Plastikkopf gesetzt. Mit Bedauern nahm Berret sie dort herunter. Als Erinnerung an diesen Tag hatte sie nun an Bedeutung gewonnen. Andererseits hatte sie diese Kappe nie getragen. Sie hatte sich das so toll vorgestellt: enge Jeans, hohe Stiefel, ihre Fliegerjacke und dazu diese Mütze. Aber in Wirklichkeit sah sie damit wie ein verkleideter Zeitungsjunge aus den 50ern aus.

»Hier, du kannst sie haben. Sie bringt Glück!« 

Wolf strahlte sie an. »Das glaube ich dir aufs Wort. Und als Schauspieler ist Glück extrem wichtig.«

»Dann toi, toi, toi für deinen Auftritt. Sagt man das so?«

»Perfekt. Man könnte noch dreimal über die Schulter spucken, doch das ist optional.«

»Ich will dich nicht rausschmeißen, aber für heute Abend muss ich einiges vorbereiten.«

Wolf lehnte sich zu ihr und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange. Die herbe Frische seines After Shaves, die ihr anfangs aufgefallen war, stieg ihr in die Nase. »Man sieht sich!«, rief er und war auf den Treppenstufen, bevor Berret irgendwie reagieren konnte.

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